GIZ Regierungsdelegation aus der Mongolei mit Herr Büttner und Frau Wang

EEP und Fraunhofer IPA briefen mongolische Regierungsdelegation zu Industrie-Effizienz

11. Oktober 2017

Eine im Rahmen einer GIZ-Studienreise in Deutschland befindliche Delegation mongolischer Regierungsvertreter war am 10. Oktober bei EEP und Fraunhofer IPA zu Gast um sich über den Stand, die Ansätze und die Möglichkeiten industrieller Energieeffizienz zu informieren, sowie um Input für die Implementierung des ersten mongolischen Energieeffizienzaktionsplans zu sammeln.

Eine im Rahmen einer GIZ-Studienreise in Deutschland befindliche Delegation mongolischer Regierungsvertreter war am 10. Oktober bei EEP und Fraunhofer IPA zu Gast um sich über den Stand, die Ansätze und die Möglichkeiten industrieller Energieeffizienz zu informieren, sowie um Input für die Implementierung des ersten mongolischen Energieeffizienzaktionsplans zu sammeln.

Neben den im Gange befindlichen Verhandlungen für ein verbindliches 30% Energieeinsparziel auf europäischer Ebene, haben die Vertreter des Mongolischen Energieministeriums und der Energieregulierungskommission vor allem erfahren, wie unterschiedlich die Struktur des Energieverbrauchs in Europa und Deutschland ist, und mit welchen Problemen sich die Bundesregierung in Sachen Zielerreichung konfrontiert sieht. „Vor allem der Wärmebereich, der 2/3 des industriellen Energiebedarfs ausmacht, sei schwer vernachlässigt“, so EEP-Leiter für Internationales und Strategie, Stefan M. Büttner. „Die Politik hat einen breiten und innovativen Strauß an Programmen und Aktivitäten bereitgestellt, die aber dennoch zu wenig Wirkung zeigen“ so Büttner weiter.

Über die Hälfte der globalen Potentiale Energie effizienter einzusetzen liegen im Industriesektor, weswegen dort viel mehr gemacht werden müsse. Die Nachfrageseite, also die breite Facette an Unternehmen, muss besser verstanden und adressiert werden, damit Unternehmer die Umsetzung ökonomischer Effizienzmaßnahmen als einfache, sichere und logische Wahl empfinden.

Anhand aktueller Projekte, insbesondere des Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie, erläuterte Frau Dipl.-Wi.-Ing. Diana Wang der GIZ-Delegation wie die vom EEP und Partnern gesammelten Zahlen, Daten und Fakten bei der Beantwortung dieser Fragen helfen können, „insbesondere die Einbindung der Belegschaft, wie auch ein höherer Anteil umgesetzter Projekte führen zu größerem Erfolg umgesetzter Effizienzmaßnahmen.“

Die im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Deutschland befindliche mongolische Delegation hat ferner deren aktuelle Herausforderungen und den neuen Energieeffizienzaktionsplan umrissen. Unter anderem schilderten die Vertreter die Problematik, dass Investitionsmaßnahmen in Energieeffizienz weiterhin durch die niedrigen Energiepreise und die damit einhergehenden längeren Amortisationszeiten erschwert werden.

Dipl.-Ing. Max Weeber von der Abteilung Effizienzsysteme des Fraunhofer IPA machte auf Grund der angesprochenen Probleme vor allem eines klar: „Sehr große Potentiale liegen vor allem bei organisatorischen und steuerungstechnischen Maßnahmen. Vielfach gelingt es trotz geringer Modifikationen an der Hardware, durch Anpassung der Steuerungs- und Regelparameter sehr große Einsparungen – quasi “quick wins“ – zu erzielen. Dies reduziert den Aufwand und die Kosten und verkürzt die Amortisationszeiten“ – eine zentrale Erkenntnis für die Delegation, da ein Erfolg des Energiekonzepts der Mongolei vor allem von schnellen Erfolgen abhängt. Dies, so Vertreter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), sei eine Grundvoraussetzung dafür, eine breite Bereitschaft auch für länger andauernde Maßnahmen zu schaffen. Weiterhin berge auch der Energieeffizienz-Barometer der Industrie großes Potential, bei der Umsetzung des mongolischen Effizienzkonzepts von Nutzen zu sein.

GIZ Regierungsdelegation aus der Mongolei beim Vortrag des EEP
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GIZ Regierungsdelegation aus der Mongolei besichtigt die Meilensteine der Robotik
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