Energieeffizienz-Index Sommer 2024

Sommererhebung 2024 des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP)

Pressemitteilung

Unternehmen erwarten hohe Kostenvorteile durch Energieflexibilisierung

Stuttgart, 25.06.2024

Sommererhebung 2024 des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP)

Erstmals seit der Energiekrise verzeichnet der Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie mit allen drei Teilindizes (die Bedeutung, Produktivität und Investitionen betreffend) einen leichten Rückgang. Mögliche Gründe erkennt EEP-Institutsleiter Professor Alexander Sauer in der Unsicherheit und der drohenden Rezession, der dadurch getriebenen Prioritätenverschiebung und der Reduktion von Produktionskapazität.

Das Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart erhebt seit 2013 halbjährlich aktuelle und geplante Aktivitäten der deutschen Industrie zur Energieeffizienz. Der EEI wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Fraunhofer IPA und dem TÜV Rheinland sowie weiteren Partnern erstellt. Insgesamt 858 Teilnehmer haben sich im Erhebungszeitraum vom 18. März 2024 bis zum 10. Mai 2024 zu den drei Teilindizes geäußert. Die Sonderfragen in der Sommererhebung adressierten die Ziele von Energieeffizienz-Investitionen sowie die Energieflexibilität.

Wirtschaftlichkeit ist Ziel Nummer 1 bei Investitionen

Knapp 87% der Unternehmen gaben an, mit Investitionen in Energieeffizienz-Maßnahmen die eigene Wirtschaftlichkeit steigern zu wollen. Auch die Dekarbonisierung (61,1%) und die Erfüllung der Unternehmens- und Nachhaltigkeitsstrategie (51%) sind wichtige Ziele.

Mehr als 70% der Unternehmen wünschen sich für eine Amortisationsdauer von unter fünf Jahren. Dies spiegelt sich in der hohen Zustimmung in Bezug auf Instandhaltung und Modernisierung von Bestandsanlagen sowie zu effizienterer Beleuchtung und Belüftung wieder.

Bild 1

Bild 1 Welche Ziele verfolgt Ihr Unternehmen mit Investitionen in Energieeffizienz? (n= 858, n’= 2.327) © EEP Universität Stuttgart - Download

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Bild 2 In welche Energieeffizienzmaßnahmen investieren Sie konkret oder sind derzeit keine Investitionen geplant? (n= 858, n’= 1.619)
© EEP Universität Stuttgart - Download

Unabhängig durch Energieflexibilität

Energieflexibilität, also die zeitflexible Erzeugung und Verbrauch von Energie als Reaktion auf Änderungen des Energiemarktes ist ein wichtiger Baustein für die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz. Dies hat für Unternehmen einen hohen Stellenwert. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen möchten über Flexibilisierungsmaßnahmen die Unabhängigkeit durch Maximierung der Nutzung eigenerzeugter Energie und die Dekarbonisierung des eigenen Unternehmens erreichen. Über 60% der Unternehmen schätzen das Potenzial des Kostenvorteils durch Energieflexibilisierungsmaßnahmen moderat bis sehr hoch.

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Bild 3: Welche Ziele verfolgt Ihr Unternehmen in Bezug auf Flexibilitätsmaßnahmen (? (n=858; n’=1.621) ©EEP Universität Stuttgart - Download

„Allerdings haben 21% der Unternehmen keine Investitionen getätigt oder geplant. Für 24% der Unternehmen beeinflussen die Kürzungen der Förderungen im Bundeshaushalt die Entscheidung in Energieeffizienz-Maßnahmen. Das sollte uns zu denken geben“, resümiert EEP-Leiter Professor Alexander Sauer.

 

Fachlicher Kontakt
Laura Jung; Kerim Torolsan, Marie-Christin Grabisch

Projektleitung Energieeffizienz-Index

EEP – Universität Stuttgart
Nobelstr. 12, D-70569 Stuttgart

Tel: +49 (711) 970-1215
laura.jung@eep.uni-stuttgart.de

Tel: +49 (711) 970-1453

kerim.torolsan@eep.uni-stuttgart.de

Tel: +49 (711) 970-1398

marie-christin.stich@eep.uni-stuttgart.de

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