Energieeffizienz-Index Sommererhebung 2021 - Ungünstige Ausgangslage für Dekarbonisierung

15. September 2021

Die Sommererhebung 2021 des Energieeffizienz-Index (EEI) zeigt: Es gibt große Wissensdefizite in Unternehmen

Die Sommererhebung 2021 zeigt einen leichten Rückgang des Energieeffizienz-Indexes (EEI). Das heißt, die Bedeutung von Energieeffizienz und die geplanten Investitionen in Maßnahmen sind deutlich gesunken – die Energieproduktivität hingegen ist leicht angestiegen. Das Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP der Universität Stuttgart erhebt seit 2013 halbjährlich aktuelle und geplante Maßnahmen sowie Ziele der deutschen Industrie mit Bezug zur Energieeffizienz. Der EEI wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Fraunhofer IPA, dem TÜV Rheinland sowie weiteren Partnern erhoben. 

Teilindizes

Bild 1 Bedeutungs- und Investitionsindex des EEI Sommer 2021 (n=715). Quelle EEP/Uni Stuttgart - Download

Mehr als 700 Unternehmen aus über 25 Branchen nahmen insgesamt an der aktuellen Erhebung teil. Der Hauptfokus der Sonderfragen lag dieses Mal auf Wärme- und Kälteanwendungen. Erschreckendes Ergebnis: Die eigenen Energiesparpotenziale sind fast der Hälfte der Unternehmen nicht bekannt.

Querschnittspotentiale

Bild 2 Sonderfrage EEI 2021: Kennen Sie die prozentualen Energieeinsparpotenziale in Ihrem Unternehmen für diese Querschnittstechnologien? (n=643). Quelle EEP/Uni Stuttgart - Download

Über 45 % der Unternehmen wissen nicht einmal, welcher Anteil ihres gesamten Energiebedarfs auf Wärme- und Kälteanwendungen entfällt – keine guten Voraussetzungen für die Wärmewende.

 

Abwärmenutzung bietet enormes Sparpotenzial

Effizienz bei Wärme- und Kälteanwendungen ist essentiell, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Die Nachnutzung von Abwärme aus Industrieprozessen kann je nach Branche die Energiekosten von Unternehmen erheblich senken. 22 % Prozent der vom EEP befragten Unternehmen ziehen jedoch keinen Nutzen aus ihren Abwärmepotenzialen und setzen keine der bekannten Technologien ein. Wirtschaftlichkeit sowie Verfügbarkeit von Abwärmeabnehmern sind hier die bedeutendsten Einflussfaktoren. Zwei Drittel des Industrieenergieverbrauchs geht in Wärmeanwendungen, dennoch liegt der Fokus oft auf Strom. Mit steigender Energieintensität steigt dann die Bedeutung der Wärmeanwendungen für die Dekarbonisierung in den Unternehmen.

Fokus Dekarbonisierung

Bild 3 Sonderfrage EEI Sommer 2021: Worauf fokussieren Sie sich bei der Dekarbonisierung Ihres Unternehmens? (nach Energieintensitätsklassen, n≥20, n=443). Quelle EEP/Uni Stuttgart - Download

„Die befragten Unternehmen sind sich einig darüber, dass staatliche Hilfeleistungen, wie etwa eine Förderung der Projektierungskosten zu mehr Transparenz bei Wärmeanwendungen und in der Folge zur konsequenten Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen führen würden“, so EEP-Leiter Alexander Sauer.

Weitere Ergebnisse aus der aktuellen Sommererhebung 2021, finden Sie hier: Ausgewählte Ergebnisse.

 

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Fachlicher Kontakt
Dipl.-Volksw. Stefan M. Büttner.

Projektleiter Energieeffizienz-Index

EEP – Universität Stuttgart
Nobelstr. 12, D-70569 Stuttgart
Tel: +49 (711) 970-1156
stefan.buettner@eep.uni-stuttgart.de

Pressekontakt
Dr. Birgit Spaeth

Pressestelle

EEP – Universität Stuttgart
Nobelstr. 12, D-70569 Stuttgart
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birgit.spaeth@eep.uni-stuttgart.de

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